Sonntag, 7. August 2016

Ein tödliches Wochenende!

Moin ihr Lieben,

keine Sorge, die Überschrift lässt schlimmes vermuten. Aber so schlimm war es gar nicht.
Gestern war ich abends wieder im Theater. Ähm... arbeiten. Also beides um genau zu sein.
Meine Kollegin und ich haben nämlich gestern wieder den Büchertisch beim Theaterstück von Klaus-Peter Wolf betreut.


Schon im letzten Jahr durften wir ja bei der Aufführung von "Der Seher" dabei sein. Bücher und CDs verkaufen und uns das Theaterstück von Wolfs Reviertheater anschauen. (HIER der Artikel dazu) In diesem Jahr wurde "Ein tödliches Wochenende" aufgeführt. Das Stück hat Klaus-Peter Wolf bereits in den 90ern geschrieben. 2001 ist das Stück sogar verfilmt worden.
Im Jahr 2006 ist Michael Hoch von Wolfs Reviertheater auf das Stück aufmerksam geworden und wollte dieses unbedingt auf die Bühne bringen. Nun, 10 Jahre später, wurde das Theaterstück dann wieder hervorgekramt und erneut aufgeführt.

Zunächst hat Klaus-Peter Wolf ein bisschen was zum Stück erzählt. Von den Problemen, damals für das Drehbuch die passenden Menschen zu finden, die es verfilmen wollten, ohne groß selber noch an dem Stück rumzuschreiben und Dinge zu verändern. Angebote gab es wohl genug, aber kaum einer wollte die Geschichte so haben, wie Wolf sie geschrieben hatte.


Nach den Einführungsworten hat Wolfs Frau Bettina Göschl das Lied "Einmalig" gesungen. Eigentlich ein Kinderlied, passte es aber doch ganz wunderbar zum gestrigen Abend und zum Theaterstück. Es handelt davon, dass jeder Mensch auf seine Weise einmalig ist.


Und dann ging es mit dem Theaterstück los.
"Ein tödliches Wochenende" handelt von 5 Menschen, die bereits seit einigen Jahren gemeinsam an einer Gruppentherapie teilnehmen. Nun haben sie sich ein letztes Mal zu einem Therapiewochenende getroffen. Es soll der Abschluss sein und jeder soll für sich reflektieren, was ihm die Therapie gebracht hat.



Die Menschen, die dort aufeinandertreffen könnten unterschiedlicher nicht sein. Eine Apothekerin (gespielt von Ariane Raspe), die das Gefühl hat, für nichts und niemanden wichtig zu sein. Nicht einmal für sich selbst. Eine Lehrerin (Ilka Becker), die an sich selber zweifelt, weil es einige wenige Schüler gibt, die sie einfach nicht ernst nehmen. Ein Rechtsanwalt (Simon Bunzel), der sich einredet, dass es ihm gut geht - was aber nicht der Fall ist. Ein Unternehmer (Christian Börsing), der extrem machohaft auftritt und ein Arzt (Michael Hoch), der mit sich selber ohne Ende überfordert ist.




Nachdem in der ersten kurzen Gesprächsrunde keiner so wirklich davon überzeugen konnte, dass ihm die Therapie wirklich was gebracht hat, bringt der Therapeut Sascha Bach (Dimitrij Schewalje) ein Boot mit ins Spiel.

 Noch sieht die Gruppe dieses Spiel mit einer Prise Humor.

 Kurz darauf wird ihnen aber der Ernst der Übung bewusst.

 Alle Teilnehmer sitzen im wahrsten Sinne "im selben Boot". Doch da Wasser und Proviant nur noch für wenige Tage reichen, muss einer der Teilnehmer das Boot verlassen. Doch wer? Jeder kämpft um seinen Platz im Boot. Menschliche Abgründe werden sichtbar. Erst hier schaffen es die Therapieteilnehmer, sich ihrer eigentlichen Probleme bewusst zu werden.



Doch was als Spiel beginnt, wird schnell bitterer Ernst. Ein Kind aus auf dem Weg zur Hütte, in der das Therapiewochenende stattfindet, angefahren worden und stirbt schließlich im Krankenhaus. Schnell ist klar, dass der Fahrer unter den Teilnehmern zu finden sein muss.


Der Vater des Kindes (Yusuf Demircan) setzt sich über alle Ratschläge des Dorfpolizisten (Dirk-Peter Fuchs) hinweg und will Rache nehmen. Und plötzlich geht es für alle um Leben und Tod. Wer ist der Täter? Wer muss sich dem bewaffneten und wütenden Vater stellen?

Der Vater des Jungen will Selbstjustiz verüben
 




Wenngleich das Ende des Stücks ziemlich abrupt war (irgendwie ging mir das ein wenig zu schnell), fand ich dieses Stück wieder großartig und sehr spannend.
Jedem der Schauspieler habe ich seine Rolle absolut abgenommen.
Auch die kleinen Details waren wieder sehr gelungen.

 Solche Details meine ich

Die Ostfriesenkrimis, die im Hintergrund "rumlagen" oder einfach die Tatsache, dass die Schauspieler, die zwar auf der Bühne stehen, aber gerade keine Rolle spielen, sich ja nicht einfach gelangweilt in die Ecke stellen können, sondern weiter in ihrer Rolle bleiben müssen.


Überall wird Schutz gesucht

 Besonders gut hat mir diesmal Dimitrij Schewalje gefallen. Der Mann kann ganz schön irre gucken! Bei "Der Seher" fand ich ihn als Dr. Brendebach etwas unheimlich. Mimisch ist er aber einfach der Hammer!

Was für ein angstvoller Blick

 Wie gesagt, er kann irre gucken!



 Emotionen pur!

Der Abend war alles in Allem richtig klasse. So macht arbeiten doch mal richtig Spaß :D
Ich hoffe, wir bekommen in Norden noch ganz viele Stücke von Wolfs Reviertheater zu sehen!

Für mich war das Ganze auch nochmal eine super Möglichkeit, meine Kamera zu testen ;) Ich hoffe, die Ergebnisse gefallen euch :D
 

Vielen Dank an alle Schauspieler und verantwortlichen für diesen tollen Abend!
Bis bald ihr Lieben!

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