Montag, 24. August 2015

Die Nordseedetektive

Moin ihr Lieben,

heute gibt es mal wieder etwas literarisches von mir.
Aber diesmal nicht für die Großen unter euch, sondern eher für die kleinen Menschen. Also... Halbgroßen um genau zu sein. Für die Kinder, Enkel, Nichten, Neffen, Cousins und Cousinen.
Also alle ab ca. 9 Jahren.
(Wobei auch sicherlich die Erwachsenen ihre Freude daran haben werden ;) ).

"Unser" Norder Autor Klaus-Peter Wolf hat nämlich gemeinsam mit seiner Frau Bettina Göschl eine Kinderbuchreihe angefangen: "Die Nordseedetektive".

Und auch die spielt, genau wie die Ostfriesenkrimis, in und um Norden und Norddeich.


Im ersten Band "Das geheimnisvolle Haus am Deich" ziehen Emma und Lukas mit ihren Eltern von Oberhausen in die Villa hinterm Deich. Das Haus hat Papa Mick von seinem Onkel geerbt. Zunächst sind die Kinder wenig begeistert von der neuen, etwas heruntergekommenen Bleibe. Aber der Großonkel der Kinder war ein Meisterdetektiv und hat jede Menge Utensilien und ein Buch mit Tipps im Haus hinterlassen. Zum Glück, denn schon bald steht im wahrsten Sinne des Wortes der erste Fall vor der Tür. Was es mit dem verschwundenen Ehemann so auf sich hat, den Papa Mick mit seinen beiden Minidetektiven sucht, müsst ihr aber selber (vor-)lesen oder als Hörbuch hören. Auf dem Hörbuch findet ihr dann auch den "Nordseedetektive-Song" von Bettina Göschl, den ich anschließend tagelang vor mich hingesungen habe.

Seit ein paar Tagen gibt es auch den zweiten Fall der Nordseedetektive in den Buchhandlungen zu kaufen.


Dieser spielt auf Norderney im Hotel "Zur Krabbe". Dort spukt es nämlich. Na, wenn das mal nicht ein Fall für die Meisterdetektive von Norddeich ist!
Wer da so rumspukt und ob die Kinder das Hotel retten können, in das keine Gäste mehr kommen? Wer weiß...

Ich finde beide Bücher (bzw. das Hörbuch des ersten und das Buch des zweiten Bandes) toll. Genau das richtige für kleine Hobbydetektive (oder solche, die es werden wollen) ab ca. 9 Jahren (das Hörbuch kann man auch schon Kindern mit 8 Jahren zum hören geben). Im Buch findet man noch recht viele Bilder und es ist auch groß geschrieben, sodass sich auch Kinder, die sich noch ein wenig schwer tun mit dem Lesen, nicht so schnell ob der Textmenge überfordert fühlen.

So, und nun ab mit euch in die nächste Buchhandlung und eines (oder gleich beide) dieser tollen Bücher kaufen :)

Und falls ihr die Nordseedetekitve auch mal live "erleben" wollt, dann schaut mal HIER. Bettina Göschl hat mir verraten, dass sie bei den kommenden Terminen auch viel aus den Nordseedetektiven lesen wird. Und selbst wenn nicht, lohnt es sich immer, ihr zuzuhören. Lesend, singend - völlig egal :)

Bis bald ihr Lieben!




Mittwoch, 12. August 2015

Hoch, runter und Määh

Moin ihr Lieben,

heute ist irgendwie ein besonderer Tag. Warum?
Heute vor genau einem Jahr bin ich mit Sack und Pack und dem Katertier nach Norden in ein neues Leben gezogen.
In diesem Jahr habe ich mich ziemlich gut eingelebt und auch schon viele schöne Ecken hier entdeckt. Aber die Umgebung hier ist weitläufig und deswegen habe ich mit der lieben Ina zusammen am vergangenen Wochenende noch ein bisschen mehr entdeckt.
Wir sind beide Leuchtturmfans und hatten schon seit ewigen Zeiten vor, mal zum Campener Leuchtturm und zum Pilsumer zu fahren. Was den Pilsumer betrifft, hatte ich Ina gegenüber ja schon einen Vorteil, weil ich bereits mit meinen Eltern mal da war, wie ihr euch vielleicht erinnert. Aber man kann ja auch zwei Mal hinfahren :)

Zunächst war aber Campen dran.





Zugegeben, wie ein typischer Leuchtturm sieht der Campener nicht aus. Er wird auch als kleiner Bruder des Pariser Eiffelturms bezeichnet. Zufällig ist er auch im selben Jahr wie eben dieser erbaut worden.
Mit seinen 65 Metern ist der Campener Leuchtturm auch der höchste Deutschlands.
Tjaaaaaa... Und da oben gibt es eine Aussichtplattform. Da kann man hoch. Wenn man will. Wollte ich nicht. Also... nicht so gerne. Aber blöd unten rumstehen, während Ina oben rumtanzt, wollte ich auch wieder nicht.
Was macht das Nordlicht also? Augen zu und hoch. Über 300 Stufen. Eng war es im Treppenaufgang.
Oben angekommen habe ich all meinen Mut zusammen genommen und habe die schwere Eisentür zur Außenplattform geöffnet. Und was sahen meine Augen da? Löcher im Boden!!! HÄTTE ich genauer hingeschaut, hätte ich die ganzen 60 Meter runter gucken können. Aber ich habe schnell wieder geradeaus geschaut und bin auf die Plattform rausgetreten.
Beweisfoto, dass ich draußen war:

 Ans Gitter habe ich mich aber nicht getraut, um hindurch zu fotografieren. Nach dem einen Foto war dann auch schon wieder Schluss und ich habe mich lieber wieder an der Wand festgehalten.

Man konnte einmal komplett rundum laufen. Ich habe es aber vorgezogen, mich bewegungslos neben der Tür an die Wand zu drücken und zu versuchen, nicht zu heulen. Irgendwann bin ich doch wieder rein gegangen und habe mir die Landschaft durch die Fenster angeschaut.
Kurz darauf bin ich nochmal raus gegangen und habe mich sogar getraut, an der Wand einen Minischritt weg von der Tür zu rutschen.
Dann reichte es mir für den Tag. Ich fand mich ja schon ziemlich todesmutig. Ein Kind neben mir fand das alles aber ziemlich lächerlich und philosophierte lieber darüber, ob der Leuchtturm wohl umkippen kann und erklärte mir dann, dass man eh stirbt, wenn man von der Plattform fällt.
Bin dann mal gegangen....

Auf dem Weg nach unten habe ich durch die Fenster aber noch ein paar tolle Aufnahmen aus den Fenstern gemacht.



 Das im Hintergrund ist Eemshaven. Das im Vordergrund ist kein Sandstrand, sondern das ist eine Muschelbank. Vermutlich strömungsbedingt sammeln sich dort Herzmuscheln an. Teils 2-3 Meter hoch. Betreten darf man diese Bänker aber nicht, da dort auch besonders seltene Watt- und Küstenvögel brüten wie beispielsweise die Zwergseeschwalbe. Die Muschelbank gehört zu den strengsten Schutzzone des Nationalparks Wattenmeer. Leider - so auch am Sonntag - gibt es immer wieder Menschen, die die Verbotsschilder ignorieren und sich einen Spaß daraus machen, die Vögel dort aufzuscheuchen. Traurig, aber wahr...

Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, sind wir noch ein wenig am Deich spazieren gegangen. Die Blümchen dort haben förmlich danach geschrieen, fotografiert zu werden.

Derzeit wird der Deich erhöht, weswegen man in Zukunft erst einmal nicht mehr dort langgehen kann. Gut, dass wir das noch nutzen konnten. 
Hier wurde mir die Nähe zu den Niederlanden (man konnte ja praktisch rüberwinken) besonders bewusst. Mein Handy begrüßte mich nämlich plötzlich im niederländischen Handynetz.
 


So von unten habe ich die Leuchttürme dann doch etwas lieber ;)

Nach unserem Spaziergang sind wir dann zum Pilsumer Leuchtturm gefahren. 
Wir haben aber nicht am Touristenparkplatz gehalten, sondern auf der anderen Seite etwas abseits. Ich könnte jetzt behaupten, dass das totale Absicht war, aber genau genommen wollte das Navi uns durch das Schafzuchtgebiet direkt zum Leuchtturm leiten. Aber da man dort nicht mit dem Auto durch darf, haben wir und einen Platz zum parken gesucht und sind halt gelaufen. Durch die Schafherden hindurch. Schafe sind toll. Hier hier sind sie dann einfach so an mir vorbeigelaufen oder haben auf dem Weg rumgestanden. 


 Moin! Moi Wetter, wat?!



 wer steht jetzt wem im Weg?

 Da ist er.


 Der Pilsumer Leuchtturm ist zwar kein Schloss, hat aber trotzdem einen Schlosspark

 DA wurde auch ich mich drauf trauen. knapp 50 Meter niedriger als der Campener Leuchtturm


Nach etlichen Fotos und einem kleinen Päuschen sind wir dann wieder zurückgegangen.

 Das war wohl der Chefschafbock. Ein RIESIGES und stämmiges Tier. Kurz nach diesem Bild kam er plötzlich auf mich zu. Hui, war ich dann schnell weg 


Die beiden Deichschafe da oben haben immer gleichzeitig geblökt. Kurz darauf kamen sie beide auf mich zugaloppiert. Im letzten Moment sind sie doch noch abgebogen und haben nebeneinander unten auf dem Weg gestanden und weiter geblökt. Was sie wohl zu erzählen hatten? Leider haben ich sie nicht verstanden.


Wir waren also an einem Tag am höchsten Leuchtturm und an einem der niedrigsten in Deutschland (ich glaube mal gelesen zu haben, dass der niedrigste Leuchtturm knapp 7,5 Meter hoch ist und auf der Hallig Ohland steht).
So, mal schauen, welchen Leuchtturm ich dann als nächstes besuche oder gar besteige. Schlimmer/höher als Campen kann es ja nicht mehr werden ;)

Ich werde euch aber auf jeden Fall darüber berichten!

Bis bald, ihr Lieben!!! 

Montag, 10. August 2015

Lewer doot as Slav - Die Wikinger sind los!

Moin ihr Lieben,

so, nach Sonntag und Samstagmittag komme ich nun zu Samstagabend des vorletzten Wochenendes.

Vom 30.07.-02.08.2015 fand in Norddeich zum inzwischen 12. Mal das Wikingerfest statt.

Herzlich Willkommen in einer anderen Welt.
 
Auf dem Grünstrand war ein richtiges Wikingerdorf aufgebaut. Lauter Zelte, Handwerkstände, Speis und Trank, Verkaufsstände und ein Bühnenbereich direkt vor dem Meer.

 Hüte, Schmuck und Lederwaren

 Spiele für Kinder. Dieser "Stern" spielt weiter unten nochmal eine "heiße" Rolle...

 Speis...

... noch mehr Speis...
 
 ... und Trank

Doch dieses Jahr war der Start nicht wirklich leicht für die Verantwortlichen. Bereits der Aufbau des Festes wurde durch Regen und Wind erheblich erschwert. Es mussten zusätzliche Ein- und Ausgänge für die Fahrzeuge geschaffen werden, damit diese den Boden nicht zerstören und dadurch Deichgebiet beschädigen.
Auch die Eröffnung am Donnerstag musste um ein paar Stunden nach hinten verschoben werden, weil noch nicht alle Stände usw. vollständig aufgebaut waren.

Aber dann...!!! Ab Freitag hatten wir dann auch schönstes Sommerwetter. Als hätten wir die Regen- und Sturmtage zuvor nicht gehabt.


 Der Schmuck glitzerte so schön in der Sonne

Und am Freitag war ich mit meinen Eltern dann auch zum ersten Mal dort. Wir haben uns zunächst alle Stände angeschaut und die ganze Atmosphäre auf uns wirken lassen. Es war, als würde man in eine andere Welt eintauchen. Die Schausteller dort haben sich eine richtige kleine Wikingerwelt geschaffen. Ganze Familien verbrachten das Wochenende in historischer Kluft gekleidet in Wikingerzelten, aßen und tranken mit geschnitztem Besteck und aus Trinkhörnern und lebten ihr Hobby ganz und gar.

 Man beachte das absolut historische Feuerlöscherschild :D

Gerade für die Kinder war das natürlich eine Riesengaudi! Sie konnten den ganzen Tag über den Platz rennen, im Stroh oder Watt spielen und mit anderen Kindern kleine Schwertkämpfe veranstalten.

Schwertkämpfe sind übrigens ein gutes Stichwort.
Wir ein Programmpunkt beim Wikingerfest ist nämlich die "Schlacht von Nordendi".

Die Schwertkampfgruppe Schwertbeben führte mehrere Male zusammen mit anderen Gruppen eben diese Schlacht auf. Die "Schlacht von Nordendi" gab es tatsächlich. Laut den Aufzeichnungen von Ubbo Emmius sollen im Jahr 884 die Friesen nahe der Stadt Norden (die es damals so noch gar nicht gab) in einer Schlacht mehr als 10.000 Wikinger getötet haben. Während der Schlacht haben sich die Friesen unter anderem ihr Wissen um die Gezeiten zunutze gemacht. Sie drängten die Wikinger immer weiter hinaus ins Watt. Die Flut kam und aus war es mit den Wikingern. Denn obwohl es Seeleute waren, konnten diese wohl nicht wirklich gut schwimmen. 
 
 Nicht ganz ungefährlich. Es kam auch schon vor, dass die Kämpfer sich versehentlich tatsächlich leicht verletzt haben. Es sah alles aber sehr gekonnt aus.

  

  


 

Da hat es ein paar Friesen und ein paar Wikinger dahingerafft...
 

Da hört man das "umpf" doch förmlich... 
 

Im übrigen spielt auf dieses Schauspiel auch die Artikelüberschrift an. "Lewer doot as Slav" war seit dieser Schlacht DER Schlachtruf der Friesen. Lieber ließen sie sich töten, als ihren Feinden als Sklaven zu dienen.

Wer die Geschichte der Schlacht mal noch genauer nachlesen will, der klicke HIER!

Nach der Schlacht sind wir dann wieder nach Hause gefahren.

Am Samstag war ich dann aber schon wieder da. Diesmal mit der lieben Ina. Ich wollte das Wikingerlager nämlich unbedingt mal am späten Abend erleben. Herr Pickel von der Eventagentur iventos, die auch hier wieder (wie beim Open Air am Meer) die Organisation übernommen haben, hat mir das sehr ans Herz gelegt. Und bei seinen Schwärmereien hat er echt nicht zu viel versprochen. Zum Sonnenuntergang gab es ein Tavernenspiel mit Barden, Gauklern und Feuerkünstlern.

Zunächst hat aber die schwedische Folk-Band wieder Lieder aus ihrem Repertoire zum Besten gegeben. Die sind echt gut! Nur zum Inhalt der Texte kann ich nichts sagen. Skrömta singt halt auf schwedisch.
 
Auf jeden Fall hatten sie aber teilweise echt abgefahrene Instrumente... 
Achtet mal auf dieses Geigen-Gitarren-was-auch-immer-Ding
 
Und auf dieses Kurbelteil, was man sich umschnüren muss
 
Und dann ging das Tavernenspiel los.
Dazu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Schaut euch einfach die Bilder an:


 Mit Diabolos habe ich als Kind auch gespielt. Allerdings war ich recht talentfrei. Ludmillus der Barde hat das Ding sogar noch höher fliegen lassen (dann passten aber nicht mehr beide aufs Bild) und vor allem auch wieder aufgefangen!

 Da musste ich dann mal kurz zum Sonnenuntergang schwenken

 Skrömta trug vor toller Kulisse zur musikalischen Untermalung bei

 Da wird es einem doch warm in der Mundgegend.



 Und da ist er wieder, der "Stern" von weiter oben...


Nach diesen tollen Vorführungen wurde dann noch ein Lagerfeuer veranstaltet. Da sind wir dann aber gegangen, weil es kühl wurde und wir müde waren von einem ereignisreichen Tag.


Tschüss Wikingerwelt beim Wikingerfest. Bis zum nächsten Jahr. Dann vom 04.08.-07.08.2016. Wenn ihr Wikinger(gruppen) kennt, die da vielleicht mal mitmachen wollen: bis zum 1.11.2015 kann man sich noch bewerben!

Wenn nicht, dann kommt doch einfach so vorbei! Es lohnt sich auf jeden Fall!
Bis bald ihr Lieben!